Geschichtliches

1987 – Gründung

 

Ein Sommerfest der Dorfjugend, ein sprichwörtlich ins Wasser gefallener Ausflug an den Wolfgangsee und Regina Schuhmacher waren die Paten der Gründung der Theatergruppe Nitzenhausen. Nach der Idee der Jugendlichen vom „Schuppen Nizza“ (dem örtlichen Jugendtreff) ein Sommerfest für die Öffentlichkeit zu veranstalten, war genügend Geld in den Kassen (2650 DM), um einen mehrtätigen Ausflug an den Wolfgangsee zu veranstalten. Aufgrund eines zu hohen Pegelstandes musste dieser leider abgesagt werden und es stellte sich die Frage, was tun mit dem Geld.


Letztlich war es die Idee von Regina Schuhmacher, die den Anstoß gab, lieber Theater zu spielen, als das restliche Geld in Hochprozentigem anzulegen. Denn: „Wenn ihr gor nix wisst, nô spielt ihr halt Theater!“.

Und damit war die Theatergruppe Nitzenhausen geboren…

Gesagt, getan. Doch wie beginnen? Wie läuft eigentlich eine Theaterprobe ab? Wo bekommt man überhaupt ein Stück her und wo kann aufgeführt werden? Eins ist sicher: Im ersten Jahr wurde noch gewaltig improvisiert. Die ersten Proben fanden im Feuerwehrmagazin in Nitzenhausen statt, ehe es zu kalt wurde und man bei Familie Kraft (heutige Zimmerei Stefan Kraft) im Hobbyraum Unterschlupf fand. Es wurde sich in den ersten Jahren sogar die Mühe gemacht, die in Hochdeutsch geschriebenen Theaterstücke komplett ins Hohenlohische zu übersetzen um besser proben und auswendig lernen zu können.

Die Regie führte zunächst ebenfalls Regina Schuhmacher bevor sich nach den ersten Probewochen Ernst Bürklein der jungen Schauspielgruppe annahm. Er führte noch viele Jahre Regie und hat aus der Theatergruppe Nitzenhausen das gemacht, was sie heute ist.


Das Bühnenbild wurde damals von Heiner Schuhmacher, dem Besitzer der „Möbelwerkstatt Nitzenhausen“ gebaut, dessen Elemente heute noch zum Teil in Verwendung sind.

Da die heutige Spielstätte, das Dorfgemeinschaftshaus Nitzenhausen (ehemals Schulgebäude), damals noch nicht benutzbar war, fanden die Aufführungen in den ersten 9 Jahren im Kirchengemeindehaus in Buchenbach statt. Nicht zuletzt war es Pfarrer Manfred Lorenz, der mit seiner Gutmütigkeit die Pforten des Gemeindehauses für die Nitzenhäuser Theaterspieler öffnete und somit das Problem aus der Welt schaffte.

Übrigens war im ersten Jahr der Eintritt zu den Aufführungen noch frei. Aus Angst, es könnten zu wenig Besucher kommen, verteilten Jürgen Wirth und Andreas Pletl in Nitzenhausen, Berndshausen und Sonnhofen Eintrittskarten an die Bevölkerung. Doch bereits im zweiten Jahr führte man einen geregelten Kartenvorverkauf ein der von Regina Schuhmacher und der legendären Else Prümmer aus Eberbach übernommen wurde. Im Laufe der Jahre ging die Leitung dieses Vorverkaufs auf die Raiffeisenbank Buchenbach über. Seit ein paar Jahren gibt es am 6. Januar einen Kartenvorverkauf im Dorfgemeinschaftshaus Nitzenhausen. Die übrigen Restkarten sind seit 2020 wieder in Eberbach beim Getränkehandel Prümmer telefonisch reservierbar.

 

 

 

1996 – Umzug nach Nitzenhausen und erstes Strohballentheater

 

Zum 10-jährigen Bestehen der Theatergruppe vollzog sich auch der Umzug vom Kirchengemeindehaus Buchenbach ins Dorfgemeinschaftshaus nach Nitzenhausen. Dies erleichterte vor allem die Proben und den logistischen Aufwand bei den Aufführungen.

Gleichzeitig entstand im Jahre 1996 auch die Idee zum bekannten Strohballentheater. Inspirationsgeber war ein LKW-Auflieger, der in ein Wohnzimmer umgebaut war und von Gründungsmitglied Andreas Pletl auf einem Truckertreffen in Geiselwind entdeckt wurde. Voller Begeisterung erzählte er Michaela Hügel von seiner Entdeckung, welche sie dann gemeinsam zur Idee des Nitzenhäuser Strohballentheaters weitergesponnen haben.  

Lange Zeit fand alle zwei Jahre im Sommer dieses Open-Air-Theater auf dem Grundstück der Firma „Holzbau Karle“ von Helmut und Monika Karle statt. Umgarnt von einem breiten Rahmenprogramm mit Musik, wurde traditionell an einem Wochenende im August ein 1-Akter aufgeführt.

 

Leider gibt es seit 2014 aus zeitlichen und organisatorischen Gründen kein Strohballentheater mehr - was noch lange nicht heißt, dass wir es komplett aufgegeben haben. Wer weiß was die Zeiten bringen...

 

 

2001 – Gründung eines e.V.

 

Im Jahre 2001 wurde die Theatergruppe Nitzenhausen in einen Verein umgewandelt und ins Vereinsregister ordentlich eingetragen.

 

 

 

Heute

 

Heute blickt die Theatergruppe Nitzenhausen auf eine beachtliche Entwicklung zurück. Sie hat sich einen Namen bis über die Grenzen Hohenlohes hinaus gemacht. Über 1500 Menschen erfreuen sich jedes

Jahr zwischen Januar und März an einem lustigen 3-Akter. Die Spielzeit

hat sich im Laufe der Jahre auf sechs bis acht Wochen ausgedehnt.

Viele schöne Jahre hat man zusammen sowohl auf, vor und auch hinter der Bühne erlebt.

 

Im Gegenteil: Es ist beachtlich, dass in über 30 Jahren nur 5 Vorstellungen ausfallen mussten. Das erste Mal lediglich wegen des Unwillens eines Grenzbeamten, der unseren Schauspieler und damaligen Berufskraftfahrer Andreas aufhielt. Das zweite Mal mussten dann tatsächlich gleich 2 Vorstellungen wegen einer heftigen Grippe eines Spielers abgesagt werden und - Sie ahnen es kaum - im Jahr 2020 nochmals 2 weitere Vorstellungen aufgrund der Corona-Pandemie.


Stolz blicken wir auf die vergangenen Jahre zurück und erfreuen uns heute über fast 100 Vereinsmitglieder, die uns immer tatkräftig zur Seite stehen.

Wissenswertes

 

Das Glück des Vereins

 

Die Theatergruppe Nitzenhausen ist ein eigener Verein, der sich nur

dem Theater verpflichtet hat und entstand nicht (wie viele anderen Laiengruppen) aus einem Überverein. Positiv daran ist, dass man schon immer die ganze Konzentration aufs Theaterspielen lenken konnte.

 

 

Das Bühnenbild und die Technik

 

Im Laufe der Jahre machte sich die Theatergruppe den Ruf, immer ein besonders schönes und detailverliebtes Bühnenbild zu kreieren, was unter anderem das heutige Aushängeschild des Vereins ist. Dies konnte man sich nur durch die Mithilfe der örtlichen Handwerker wie Heiner und Marcel Schuhmacher, Helmut Karle und Stefan Kraft erarbeiten. Kräftig unterstützt werden sie dabei natürlich vom gesamten Theaterteam.

 

Natürlich hat sich in über 30 Jahren auch die Technik immens weiterentwickelt. Angefangen von "menschlichen Vorhangziehern" und einfachen Bühnenstrahler verfügt die Theatergruppe heute über ein professionelles Equipment: eine Licht- und Tonanlage mit Technikpult und eine Live-Videoübertragung für den Backstagebereich

 

Ein unbezahlbarer Vorteil in der Theatergruppe: Wir haben viele unterschiedliche Charaktere mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Jeder trägt das bei, was er am besten kann!

 

 

Die Theatergruppe und der Gemeinschaftssinn

 

Der Zusammenhalt und der Gemeinschaftssinn wurde in der Theatergruppe schon immer GROß geschrieben. Nicht nur die gemeinsame Aufführungszeit schweißt eng zusammen, sondern auch die Ausflüge und geselligen Abende, die man „unterm Jahr“ miteinander verbringt. Vom spontanen Theaterstammtisch am Abend über den eintägigen Familienausflug bis hin zum mehrtägigen (Kurz-) Urlaub ist auch außerhalb der eigentlichen Theaterzeit einiges geboten. In den Jubeljahren lässt man sich immer etwas Besonderes einfallen und war schon auf Mallorca, Irland und Kroatien.

Spendenaktionen

Einer Theatergruppe ist es wohl immer das größte Anliegen, seinen Besuchern Freude zu bereiten. Noch schöner ist es allerdings, wenn man diese Freude nicht nur im Theatersaal, sondern auch außerhalb der Vorstellungen verschenken kann.


Neben der alljährlichen, kostenlosen Seniorenvorstellung,

kamen im Laufe der Jahre einige Spendenaktionen hinzu:

 

  • 2020: Albert-Schweizer-Kinderdorf, Waldenburg mit 1117 €
  • 2019: Hilfsbedürftige Frau aus Kroatien mit 1000 € und der Caritas für ein Kind mit krankem Auge mit 1000 €
  • 2018: Kirchengemeinde Buchenbach zur Renovierung der Kirche mit 1000 € und Unterstützung der Familie Kreß, Wolpertshausen (Vater und Mutter gestorben) mit 1000 €
  • 2017: Geschwister-Scholl-Schule mit 300 € und Spende an die Stadt Künzelsau zur Renovierung der Stele vor dem Rathaus mit 30 €
  • 2016: Verena als Sozialarbeiterin in einem Behindertenheim auf Teneriffa mit 500 € und Spende an die Geschwister Scholl Schule mit ebenfalls 500 €
  • 2015: Michael Früh (Rollstuhlfahrer) mit 1000 €
  • 2010: Spende für die Erdbebenopfer Haitis mit 1300 €
  • 2003: Spende für die Opfer des Oder-Hochwassers mit 1750 €
  • 1992: Sammlung und eigenhändige Überbringung von Hilfsgütern und Lebensmittelpakete für Tschernobyl-Opfer im Wert von über 150.000 DM (im Rahmen einer Russlandfahrt)

 

Außerdem:

  • Spende zur Orgelrenovierung der evangelischen Kirche Buchenbach
  • viele Spenden zur Renovierung des Schuppens (örtlicher Jugendtreff)
  • Spende zur Anschaffung von Gesangsbüchern für die Kinderkirche Buchenbach
  • Spende zum Umbau des Dorfgemeinschaftshauses
  • Spende für die Dorfplatzsanierung Nitzenhausen (Brunnen)

Gespielte Stücke

Jahr Wintertheater Strohballentheater
1987/88 Die Geliebte im Schrank -
1989 Die Zwillinge vom Michelshof -
1990 Pizza a'la Nizza -
1991 Um Haus und Mouschd -
1992 Bei Kellermanns geht's rund -
1993 Eine fast sündige Nacht -
1994 Ziach di aus Josef (Misswahl) -
1995 Das rotseidene Höschen -
1996 Der Meisterlügner Hund oder Hase
1997 Zwei programmierte Schlitzohren Die Schwiegermutter
1998 -ausgefallen- Linsen oder Spätzle
1999 Der Protectolus Zwei Herrgöttlich
2000 Familienkrach im Doppelhaus Umzug nie wieder
2001 Von Landluft verweht -
2002 Die Weihnachtsfeier mit Folgen Papagei mit Folgen
2003 So viel Krach in einer Nacht -
2004 Rosen für Harry A Maus im Haus
2005 De Lux -
2006 Bommels verrückte Heimkehr -
2007 Ach, du Fröhliche Spanien Olé
2008 Schäferstündchen -
2009 Baby wider Willen -
2010 Drei Weiber und ein Gockel Uff'm Abort (Vier Herren im Bad)
2011 Bei uns verhôôkt nix -
2012 Das rotseidene Höschen s`Hohenloher Wirtschaftswunder
2013 Opa, jetzt langt`s! -
2014 Natur Pur -
2015 Wer nicht hören will, muss fühlen -
2016 Perlenhochzeit

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2017 Lügen haben junge Beine -

2018

Hangover - zu früh getraut -
2019 Alois, wo warst Du heute Nacht? -
2020 Wir schenken uns nix

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2023 - Zum komischen Kauz
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